Das diesjährigen Regionalfinale von „Jugend forscht“ in Stendal wurde pandemiebedingt am 25.02. online ausgetragen. Die Jungfoscher:innen unserer Schule Johannes Schmidt (Klasse 7), Charlotte Rieger, Paul Schreiber, Niklas Tinnefeld und Johannes Lodahl (alle Klasse 12) haben ein Jahr an ihren Projekten gearbeitet, eine schriftliche Arbeit eingereicht sowie eine Präsentation und teilweise Videos für die digitale Verteidigung erstellt. Dieser Aufwand parallel zum schon recht anspruchsvollen „Corona-Unterricht“ hat sich für alle sehr gelohnt.
Wir gratulieren allen Schüler:innen zu ihren beeindruckenden Leistungen und wünschen Johannes, Charlotte und Johannes viel Erfolg beim (digitalen) Landesfinale am 07.04. in Halle. Bei dem Team des Regionalfinales in Stendal, insbesondere bei Frau Bricke und Herrn Bothendorf, möchten wir uns herzlich für die gelungene Durchführung des Online-Wettbewerbes bedanken.
Ulrike Vogler, Steve Wohlfarth und Dr. Andreas Becker
Unsere Teilnehmer
Johannes Schmidt hat in der Sparte „Schüler experimentieren“ im Bereich Mathematik/Informatik mit seinem Projekt „Waldbrandsimulation mit Hilfe zellulärer Automaten“ den Regionalsieg errungen und den Sonderpreis Umwelttechnik erhalten. Er hat ein eigenes Programm in Python zur Simulation von Waldbränden geschrieben, welches verschiedene Faktoren (Baumart, Feuchtigkeit, Gelände, etc.) berücksichtigen kann, um Vorhersagen zur Ausbreitung des Brandes zu treffen. Man kann solche Simulationen nutzen, um die immer häufiger auftretenden Waldbrände effizienter zu bekämpfen.
Charlotte Rieger hat das Projekt „Der größte Diamant des Universums“ von Jakob Bücking in den Geo- und Raumwissenschaften fortgesetzt und auf ein neues, noch anspruchsvolleres Niveau gehoben. Mithilfe einer modernen Zustandsgleichung für Diamant konnte sie einen Planeten numerisch berechnen, welcher vollkommen aus Diamant besteht. Dessen Radius ist etwa 2,4 mal so groß wie die Erde und er ist 12 mal so schwer. Die Entwicklung der Temperatur, des Druckes und der Dichte im Planeten bei konstanter Entropie musste Charlotte über ein System aus gekoppelten Differentialgleichungen numerisch berechnen. Mit ihrem selbstgeschriebenen Computerprogramm und den Ergebnissen konnte sie die Jury überzeugen, ihr als Sonderpreis ein Jahresabonnement der „Geo“ und vor allem den Regionalsieg in diesem Bereich zuzusprechen.
Niklas Tinnefeld ist mit seinem Projekt „Röntgenstrukturanalyse eines Kristalls“ im Bereich Physik an den Start gegangen. Er hat mit der experimentellen Methode des Debye-Scherrer-Verfahrens sowie der theoretischen Methode der Molekulardynamiksimulationen die Gitterkonstante von Festkörpern bestimmt, mithilfe derer man auf die Struktur von Kristallen schließen kann. Coronabedingt konnte Niklas das Experiment leider nicht an einem Institut durchführen und musste sich auf Praktikumsdaten anderer Studenten verlassen. Trotzdem kam er mit seiner Auswertung dieser Daten sehr nah an die Literaturwerte heran. Mit seiner Arbeit konnte er sich neben dem zweiten Platz in seiner Sparte ein Jahresabonement der „Bild der Wissenschaft“ sowie den Sonderpreis des eLeMeNTe e.V. sichern.
Paul Schreiber hat seine Forschungen zum Element Bor und dessen Wirkung auf das Pflanzenwachstum fortgesetzt. Im Grünen Labor Gatersleben war es möglich, Untersuchungen zu Auswirkungen von Bor auf die Modellpflanze Arabidopsis thaliana durchzuführen. Dabei untersuchte er in umfangreichen Experimenten nicht nur welche Borverbindungen für das Pflanzenwachstum als geeignet erscheinen, sondern auch in welcher Konzentration sie der Pflanze zur Verfügung stehen müssen. Auf der Basis der Ergebnisse dieser Experimente konnten Strategien für eine effiziente Düngung in der Landwirtschaft erarbeitet werden. Seine Arbeit und digitale Vorstellung der Ergebnisse wurden mit dem 2. Platz im Themenbereich Biologie honoriert.
Johannes Lodahl überzeugte die Jury mit seinem Projekt „Smart Helmet Display (SHD)“, bei dem er einen Motoradhelm gekonnt so umbaute, dass man im Helm Informationen zur Navigation, der Uhrzeit und der Temperatur eingespiegelt bekommt. Dazu hat er ein OLED-Display sowie einen bruchsicheren Spiegel verwendet. Das OLED wird von einem Arduino angesteuert, welcher auch Zeit und Temperatur misst. Die Navi-Daten werden über eine eigens programmierte App vom Smartphone über Bluetooth an den Arduino geleitet. Diese Kopplung erlaubt noch viele weitere Features für sein Projekt. Großzügige Unterstützung hat Johannes von der Firma thyssenkrupp Presta aus Ilsenburg erhalten, zu der er während des Projektes Kontakt bekommen hat. Die Jury hat ihn für sein Projekt mit dem ersten Platz in der Kategorie „Technik“ und dem Sonderpreis Mobilität ausgezeichnet.